Wasserversorgung

Ein überall bekanntes Problem bei Bränden war im vorigen Jahrhundert die Versorgung der schon vorhandenen Pumpen mit Löschwasser. Nicht nur auf Norderney.

Jeder Einwohner besaß damals einen ledernen Eimer, welcher gesetzlich vorgeschrieben war. Im Falle eines Schadenfeuers musste jeder Einwohner mit seinem Eimer zur Brandstelle eilen und es wurde eine Eimerkette zu einer Wasserentnahmestelle, im Falle von Norderney die Nordsee, gebildet. Nach dem Großbrand 1884, welcher zur Gründung der Feuerwehr Norderney führte, wurden Brunnen gebaut. Jedoch erwiesen sich diese auch nicht als ausreichend. Als Norderney ein Wasserwerk und ein Leitungsnetz bekam, war das Problem der Löschwasserversorgung endgültig gelöst. Der erste Wasserbehälter war auf einer heute als Aussichtsdüne genutzten Düne am Nordstrand. Als die Gebäude jedoch immer größer, und vor allem immer höher wurden, brauchte man auch einen höheren Wasserdruck. Bevor der heutige Wasserturm am Feuerwehrhaus entstand, wurde ein Turm gleich neben dem Kap, dem Wahrzeichen der Insel, gebaut. Im Zuge der Militärbauten entstanden eine Reihe leistungsfähiger Mantelhydranten im Bereich der ehemaligen Kasernen und der ehemaligen Flugzeughallen. Nach dem Krieg wurde das Hydrantennetz ständig erweitert, so dass heute auch die im Inselosten gelegenen Siedlungen und Gebäude eine Löschwasserversorgung haben. Im Notfall kann aber auch aus Tiefbrunnen, welche während und nach dem Krieg gebaut wurden, Löschwasser gepumpt werden.

Ebenfalls für Notfälle befinden sich im Inselosten drei Löschwasserteiche. Der östlichste ist im Gegensatz zu den beiden anderen nicht künstlich angelegt, sondern ein sogenannter „Sloop“, ein durch die Eindeichung des Gebietes stillgelegter Meeresarm. Selbst mit der Kraft aller Feuerwehrpumpen lässt er sich nicht leerpumpen. Sein Grundwasserzufluß scheint unerschöpflich zu sein.

Im Stadtgebiet stehen, ebenfalls für das totale Versagen der Wasserversorgung, noch die Napoleonschanze, sowie der Gondelteich im neuen Kurpark zur Verfügung. Allerdings würden die Schläuche nicht ausreichen um die gesamte Innenstadt zu versorgen. Zu guter Letzt bleibt natürlich noch die Wasserentnahme aus der offenen See, jedoch ist das Salzwasser sehr aggressiv für die Pumpen. Aber es würde funktionieren.

Im Regelfall bekommen wir das Wasser so an die Einsatzstelle:

Hydranten
Hydranten
Pumpen
Pumpen