Hilfeleistungssatz

Löschfahrzeuge der Feuerwehr werden für Hilfeleistungseinsätze unterschiedlich beladen. Neben der Standardbeladung für Hilfeleistungen „kleineren Umfangs“, wie Handwerkzeug oder Kettensägen, gibt es noch die erweiterte Beladung zur technischen Hilfeleistung „größeren Umfangs“.
Gemeint ist hierbei hauptsächlich der Hilfeleistungssatz, auch Schere und Spreizer genannt. Diese Geräte werden von hauptsächlich bei eingeklemmten Personen nach Verkehrsunfällen eingesetzt.
Wenn solche Geräte auf einem Löschfahrzeug verlastet sind ändert sich deren Bezeichnung von Löschfahrzeug (LF) in Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF)
Grob gesehen besteht so ein Hilfeleistungssatz aus einem Hydraulikaggregat, Schläuchen, Hydraulischen Spreizer und Schere, und weiteren Geräten, wie Stempel oder Pedalschere.

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Das Aggregat, elektrisch oder mit Verbrennungsmotor betrieben, setzt das Hydrauliköl in den Schläuchen unter Druck. Je nach Hersteller sind hier Drücke von bis zu 700 bar (!) möglich. Mit Hilfe des Drucks werden nun die Geräte betrieben.

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Der Spreizer dient z. B. dazu die Türen aus dem Fahrzeug zu drücken, er erzeugt hierbei Kräfte bis zu 90 Tonnen, je nach Hersteller und Leistungsfähigkeit.

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Die Schere wird z. B. zum abschneiden des Daches genommen.

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Weiterhin finden so genannte Stempel, oder Hydraulische Zylinder Verwendung.

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Mit ihnen wird der Raum um den Eingeklemmten dann vergrößert in dem sie sich ausfahren und z. B. den Vorderwagen wegdrücken. Auch diese Geräte drücken mit Kräften im Tonnenbereich.

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Nachdem 1999 das LF 16/22 in Dienst gestellt wurde, besaß die Feuerwehr Norderney 2 Hilfeleistungssätze (ein altes auf dem TLF, aus dem Jahr 1980).
Bei Vorführungen und Übungen in den letzten Jahren stellte man aber fest dass die Leistungen des alten, aber auch des „neuen“ Gerätes nicht zufrieden stellend waren.
Somit entschloss man sich das neue Fahrzeug mit einem ausreichend starken Hilfeleistungssatz auszustatten, nicht nur um mit der Entwicklung der Autoindustrie mitzuhalten.
Auch um eine Ausfallreserve zu haben und um bei Einsätzen in dem Bereich parallel arbeiten zu können.
Nach einigen Vorführungen und Vergleichen fiel die Wahl auf die Gerätschaften eines holländischen Herstellers.
Erstmals, auch wegen der geltenden Normen, wurde zu dem Hilfeleistungssatz das komplette Zubehör beschafft.
So besitzt man heute auf dem neuen HLF 20/20 zusätzlich eine Pedalschere, Schwelleraufsätze, Airbagsicherung und Abstütz- und Unterbaumaterial.